Chronik der (ehemaligen) Schule

 

schulealt So sah die Schule in Goxel in den 50-er Jahren aus, sie wurde 1959 baulich erweitert.

 

Schulchronik

Bereits vor dem Kriege 1939/45 plante die Gemeinde Coesfeld-Kirchspiel einen Schulneubau in Goxel. Im Hinblick darauf wurde die Schule „Am Weißen Kreuz“ im Jahre 1931 an die Stadt Coesfeld verkauft; Grund und Boden dieser Schule wurden damals der Stadt eingemeindet. Der Krieg jedoch durchkreuzte zunächst diese Planungen. Somit verblieben die Goxeler Schulkinder in der Schule „Am Weißen Kreuz“, wo die Gemeinde Coesfeld-Kirchspiel ein Klassenzimmer mietete. Sobald nach dem Kriege einigermaßen geordnete Verhältnisse eintraten, griff man den ursprünglichen Plan wieder auf. Die Notwendigkeit hierfür war durch die Gründung und das schnelle Anwachsen der Goxeler Siedlung noch dringender geworden. Im Jahre 1953 erwarb nämlich die Gemeindeverwaltung – im Anschluss an die bisherige Siedlung Goxel – weitere 21 Morgen Baugelände. Auf diese Weise sollten möglichst alle weiteren Bauvorhaben innerhalb der Gemeine hier zur Ausführung kommen. So hoffte man, Schulerweiterungsbauten in anderen Bauerschaften des Gemeindebezirks vermeiden zu können. Für Goxel aber fertigte Herr Architekt Kahrmann im gleichen Jahr eine Bauzeichnung für ein vierklassiges Schulhaus an. Zunächst jedoch sollte nur der erste Bauabschnitt mit zwei Klassen durchgeführt werden. Man entschied sich für einen Bauplatz, der weit genug von der verkehrsreichen Borkener Straße entfernt war, um so Störungen des Unterrichts durch Straßenlärm zu vermeiden.

Im gleichen Sommer begann man mit den Ausschachtungs- und Bauarbeiten. Am 12. November 1953 wurde bereits das Richtfest gefeiert. Während des milden Spätherbstes konnte der Bau noch ein gutes Stück vorangebracht werden. Wenn auch der vorgesehene Einweihungstermin (Ostern 1954) nicht eingehalten wurde, so konnte dieses freudige Ereignis bereits am Tage vor „Peter und Paul“ des gleichen Jahres stattfinden.

Schulleiter der Schule ist Herr Lehrer Link. Er unterrichtet mit der Kollegin Frau Maria Wöstmann in der neuen Schule.

Bild von einer Schulentlassung mit Lehrer Josef Link (oben rechts), Maria Wöstmann (unten rechts) und Pfarrer Kock (oben, 3.v.r.)
Ein Bild aus dem Jahr 1957:

Schulleiter Josef Link (links)
Lehrerin Maria Wöstmann
Pfarrer Felix Kock

Wegen der ansteigenden Schülerzahlen – nach Ostern 1959 waren es 114 Kinder – wurde im Oktober 1958 mit den Ausschachtungsarbeiten für den Anbau von zwei Klassenräumen begonnen. Nach Ablauf der Sommerferien 1959 (12.08.) konnte einer der beiden angebauten Klassenräume bezogen werden.

Im Kellergeschoss des angebauten Teiles sollten später eine Lehrküche und ein Werkraum eingerichtet werden. Auch das Dachgeschoss wurde zunächst nicht ausgebaut. Es könnte aber später – sofern die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen sollten – als Turnraum und gleichzeitig auch als Versammlungsraum ausgebaut werden, zumal das Dach in selbsttragender Konstruktion errichtet worden ist.

Ostern 1959 wurde die dritte Planstelle eingerichtet. Herr Lehrer Antonius Huchtkemper wurde in diese Stelle eingewiesen.

Die günstige Finanzlage der Gemeinde ermöglichte jetzt den Beschluss des Gemeinderates zum Bau der Lehrerdienstwohnung in Goxel. Als Bauplatz wurde ein Streifen im Anschluss an die südliche Begrenzung des Schulhofes vorgesehen. Es wurde ein Einfamilienhaus mit zwei Ledigenwohnungen im Dachgeschoss gebaut.

Ostern 1962 besuchten 140 Kinder die Schule. Demzufolge wurde die vierte Klasse eingerichtet. Eine vierte Lehrperson konnte aber infolge des Lehrermangels nicht in die neue Planstelle eingewiesen werden. Es wurde eine Lehrerin hierhin abgeordnet. Ostern 1963 wurde die Lehrerin z.A., Frau Maria Brungert, in die vierte Planstelle eingewiesen.

Am 21.02.1964 starb die Lehrerin, Frau Maria Wöstmann, im Alter von 39 Jahren.

Zu Ostern 1966 wurde ein Behelfsklassenzimmer im Dachraum unseres Schulgebäudes eingerichtet. Während des ersten Kurzschuljahres (Ostern 1966 bis Ende November 1966) war unsere Schule mit ca. 170 Kindern fünfklassig.

Das jetzt erstmalig gebildete 9. Schuljahr wurde an die Mittelpunktschule St. Laurentius in Coesfeld überwiesen. So blieb es bei rd. 170 Kindern auch während des zweiten Kurzschuljahres (01.12.1966 – 01.08.1967), die aber nun auf nur vier Klassen aufgeteilt werden mussten.

Zu Beginn des Schuljahres 1968/69 wurde dann auch für den Bereich Coesfeld –Stadt und Coesfeld-Kirchspiel die Schulreform sehr kurzfristig durch geführt. Ihre Auswirkungen auf die Schule in Goxel waren:

In Goxel verblieben nur die Grundschuljahrgänge 1 bis 4. Die Hauptschuljahrgänge 5 bis 8 wurden der neugegründeten Hauptschule „Am Wiethagen“ (ehem. Laurentiusschule) in Coesfeld zugewiesen. Kostenlose Fahrgelegenheit mit einem Omnibus wurde für die Kinder aus der Bauerschaft Goxel nach Coesfeld eingerichtet. Die Kinder aus der Siedlung Goxel legten den Weg zu Fuß oder per Fahrrad zurück. Die Nachbarschulen Flamschen und Stevede wurden zum gleichen Zeitpunkt aufgelöst. Aus beiden Schulbezirken wurden die Grundschulkinder nach Goxel umgeschult, eine entsprechende Schulbuslinie wurde eingerichtet. Auf diese Weise sank die Schülerzahl in Goxel nur geringfügig auf 148 ab.

Ende Juni 1969 wurde die Gemeinde Coesfeld-Kirchspiel aufgelöst, das bisherige Gebiet dieser Gemeinde wurde der Stadt Coesfeld angegliedert. Somit wurde die Stadt Coesfeld Schulunterhaltungsträger der Grundschule Goxel.

Mit Beginn des zweiten Kurzschuljahres wurde unsere Schule fünfklassig, die Schülerzahl war auf 175 angestiegen. Frau Marie-Luise Werner kam zu diesem Zeitpunkt als vierte Lehrkraft an unsere Schule. Auf Initiative einiger Eltern aus dem Wohngebiet Goxel (früher Siedlung Goxel genannt) wurde ab 11.01.1971 für die Kinder aus diesem Gebiet ein Schulbus eingesetzt.

Zu Beginn des Schuljahres 1971 wurden 6 Klassen gebildet, aber zunächst auch nur von 4 Lehrpersonen unterrichtet.

Während der Sommerferien 1973 wurde der Kellerraum im Südgiebel unseres Schulgebäudes als Klassenraum ausgebaut.

Ab Februar 1974 steht uns die neue Turnhalle der Ludgerischule in Coesfeld für 10 Wochenstunden zur Verfügung. Die Schulkinder werden mit einem Schulbus für jeweils eine Doppelstunde hingebracht und fahren nach Beendigung des Sportunterrichtes wieder zur Schule in Goxel zurück. Das Hallenbad Coesfeld wurde nach vorübergehender Schließung infolge der Behebung von Mängeln bzw. Fehlern endgültig am 27.10.1975 eröffnet. Zweimal wöchentlich erhalten nun unsere Schüler Schwimmunterricht in Coesfeld.

Nach 25jähriger Tätigkeit in Goxel trat der Schulleiter Josef Link am 31.07.1979 in den Ruhestand.

Durch den bisherigen Schulamtsdirektor Herrn Kreis wurde am 05.02.1980 der Volkschullehrer Antonius Huchtkemper durch Aushändigung der Urkunde zum Hauptlehrer und Schulleiter ernannt. Er leitete die Schule bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 31.07.1992.

Seine Nachfolgerin wurde Frau Ursula Weßling, die Ende 1998/99 nach Münster wechselte. Kommissarisch wurde die Schule dann von Frau Leesker verwaltet und seit dem 01.02.2000 ist Herr Rolf Schüttelhöfer neuer Schulleiter.

In den letzten Jahren wurde der Dachboden der Schule fast vollständig ausgebaut, so dass die jetzt voll zweizügige Schule (z.Z. 124 Schüler/innen) über ausreichend Klassenraum verfügt. Es unterrichten in diesem Schuljahr neben dem Schulleiter noch sieben Lehrerinnen und einen Lehramtsanwärterin. Jede Klasse hat ihre eigene Klassenleitung.

Auch der Schulhof wurde kindgerecht gestaltet; die Kinder haben reichlich Gelegenheit, sich in den Pausen sinnvoll zu bewegen bzw. sich in Ruhezonen zurück zu ziehen.

Ein großes Problem bereitet die Ausstattung der Schulen mit Neuen Medien und die geforderte Anbindung bereits der Grundschulen ans Internet. Hier betritt das Lehrerkollegium Neuland. In den nächsten Wochen werden die 3. und 4. Jahrgänge mit dem von der Sparkasse gesponserten Material verkabelt werden. Wenn dann auch die von der Wirtschaft Coesfelds zugesagten PC da sind heißt es, behutsam Lehrerinnen und Schüler/innen an den unterrichtlichen Einsatz dieser Geräte als ein Lehr- und Lernmittel heran zu führen.

Auf Anregung der Schulpflegschaft wurde im Jahr 2002 ein Förderverein für unsere Schule gegründet. Zweck des Vereins ist die Förderung der Schüler der Kardinal-von-Galen-Schule Goxel durch
    eigene schulbegleitende Veranstaltungen für Schüler und deren Eltern,
    tätige Mitwirkungen an Schulveranstaltungen,
    finanzielle Unterstützungen von Schulmanahmen,
    Verbesserung der Ausstattung der Schule mit besonderen Lehrmitteln, Spiel- und Sportgeräten usw.

 

Die erste große Veranstaltung um für die Schulhofumgestaltung Geld zu erwirtschaften war ein Sponsorenlauf am 03. Mai 2003 für den die Kinder sich pro gelaufener Runde einen Geldbetrag von Verwandten usw. erbeten hatten. Zusammen mit den Einnahmen aus Cafeteria und Würstchenverkauf wurde an diesem Tag die Summe von 3.900 € erwirtschaftet. Mehr Informationen zum Förderverein und seinen Aktivitäten finden Sie hier

In einer gemeinsamen Aktion von Elternvertretern wurde dann der Bolzplatz an der Stirnseite der Schule drainiert und mit Rasen eingesät, der Zaun verlängert und ein neuer Sitzkreis geschaffen.

Die Ausstattung mit neuen Medien hat sich inzwischen verbessert. Mittlerweile stehen in den beiden 3 und 4 Klassen je 4 PC mit 2 Laserdruckern und einem Scanner. Die Stadt Coesfeld hat ein eigenes Geldprogramm für die Ausstattung mit Hardware aufgelegt, aus dem auch regelmäßig ältere Rechner durch leistungsfähigere ersetzt werden können.

Große Unruhe brachte im Schuljahr 2003/04 die vom Rat der Stadt Coesfeld (hier vor allem der CDU) und der Verwaltung beabsichtigte Schließung dreier Grundschulen zu der auch die unsere gehören sollte. Nach vehementen Protesten – Sternmärsche zum Rathaus, Leserbriefaktionen u. Ä.- wurde für unsere Schule ein Kompromiss gefunden: Der Bestand ist bis zum Schuljahr 2008/09 gesichert, danach wird neu entschieden - mehr hier

Der Rückgang der Schülerzahlen machte sich bei uns so bemerkbar, dass wir nur eine Eingangsklasse mit 23 Schülern bilden konnten.

Im November 2003 ging Frau Werner in den Ruhestand. Wir wünschen ihr dafür alles Gute und bedanken uns für ihre langjährige Tätigkeit in Goxel.

Getreu dem Motto „Totgesagte leben länger" begingen wir am 03.07.2004 unser 50jähriges Schuljubiläum. Die Schüler bereiteten sich in einer Projektwoche jahrgangsübergreifend darauf vor, in dem sie verschiedene geschichtliche Bereiche erarbeiteten. Die Vorbereitung und Durchführung des Festtages lag in den Händen einer Steuerungsgruppe aus sehr aktiven Eltern, die ein tolles Programm auf die Beine stellten und alle Eltern in die Mitarbeit einbezogen - mehr hier

Das Schuljahr endete dann mit der Verabschiedung von Frau Brungert, die von 1964 ununterbrochen und nur an der Schule Goxel viele Schülerjahrgänge unterrichtet hat. Die Entlassungsurkunde wurde ihr vom Schulleiter überreicht mit Dankesworten auch von der Bezirksregierung und dem Schulamt Coesfeld. Gedankt wurde ihr auch von den Vertretern der Elternschaft. Wir wünschen ihr einen erfüllten Ruhestand.

Zum Schuljahr 2004/05 wurde wieder nur ein erstes Schuljahr gebildet, so dass wir jetzt 6 Klassen haben. Beherrschende Themen dieses Schuljahres sind die von der Landesregierung geforderte Einführung der flexiblen Schuleingangsphase, die Durchführung und Auswertung der Vergleichsarbeiten (VERA) in den 4. Jahrgängen und die Umsetzung der neuen Richtlinien und Lehrpläne.

Am 03. November 2004 verstarb im Alter von 76 Jahren der zweite Schulleiter unserer Schule, Herr Antonius Huchtkemper. Unter großem Anteil ehemaliger Schüler und Schülerinnen, Kollegen – auch der erste Schulleiter Herr Link war erschienen – wurde er auf dem Lamberti-Friedhof in Coesfeld beigesetzt.
Wir werden uns immer dankbar an ihn erinnern.

Musikunterricht ganz neu! Ein Jahr lang hat Herr Erich Pink – pensionierter und passionierter Musikpädagoge – mit den Klassen 2 und 3 Instrumentalunterricht gemacht. Am Ende des Schuljahres 2004/2005 trat er an uns heran mit dem Angebot, im Rahmen des stundenplanmäßigen Musikunterrichts mit der 2. Klasse zu musizieren. Die Eltern wurden informiert und waren bereit für ein Musikinstrument zu sorgen. Gleichzeitig machte sich Herr Pink für die Beschaffung von Spenden stark. Der Förderverein stellte eine Summe von 1.500 € für die Anschaffung einiger Großgeräte zur Verfügung und das Musikhaus Averkamp sponserte, indem es Geräte bis zu endgültigen Bezahlung leihweise übergab.  Die ganze Aktion soll auch in den folgenden Jahren fortgesetzt werden, so dass alle Klassen 2 Jahre lang in den Genuss des Musizierens kommen. Herrn Pink für diese ehrenamtliche und engagierte Arbeit ein herzliches Dankeschön!

Und noch etwas hat sich 2005 getan: Unsere Schule hat durch das Engagement des Ehepaares Hegemann eine Schulküche! Durch den Rückgang der Klassenzahlen ließ sich ein Kellerraum zur Küche umfunktionieren. Auch hier sprang der Förderverein mit einer Summe von 1.000 € ein. Herr Kreulich aus Hegerort kam uns dabei preislich sehr entgegen, die Elektrik wurde von der Fa. Kaup-Hertger kostenlos gestellt und von den Vätern Karl Eßling und Martin Hidding eingebaut, die Installation von der Fa. Uhling & Wieskus, die Möbel und die Arbeitsplatte von der Fa. Uppenkamp kostenlos verändert und für die vielen „kleinen Nebensächlichkeiten“ wie Anstrich und Fußbodenleisten, Tafeln umhängen ... sorgte der gute Geist der Schule: Hausmeister Walter Hüwe. Allen Beteiligten dafür herzlichen Dank!

Nach fast 40 Jahren im Öffentlichen Dienst – davon 29 Jahre als Schulleiter – trat mit Ablauf des Schuljahres 2004/2005 Herr Rolf Schüttelhöfer in die Ruhephase der Altersteilzeit. Seine Verabschiedung erfolgte am 24. Juni 05 zuerst von den Schülerinnen und Schülern, die ein buntes Programm vorgelegt hatten. Anschließend wurde ihm von Schulamtsdirektor Ulrich Fischer im Beisein vieler Vertreter von Verwaltung, Kirchengemeinde und Nachbarschaft Wittenfeld sowie der Leiterinnnen und Leiter der Coesfelder Grundschulen, der Elternvertreter und selbstverständlich des Kollegiums und die schulischen Mitarbeiter die Urkunde überreicht. (mehr dazu hier). Mit Beendigung der Schulzeit verlässt Herr Schüttelhöfer Coesfeld und zieht zur Familie seines Sohnes nach Büren-Brenken im Paderborner Land.

Überarbeitet von Rolf Schüttelhöfer


Im Juni 2009 schlugen die letzten Stundend er Goxeler Grundschule. Nach über 50 Jahren gibt es in Goxel keine Schule mehr.
Hier gibt es Fotos vom Schulabschlussfest am 27. Juni 2009.

          


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