Partner in Tabarz/Thüringen

Pfingsten 2005: Rückblick auf ein Treffen mit Freunden aus Tabarz
(mit vielen Fotos)


Bericht vom Kapellenjubiläum 2006 in Tabarz

Am 24./25. März 2006 beging die Pfarrgemeinde St. Borromäus, zu der die Orte Friedrichroda, Tabarz, Waltershausen und Winterstein gehören, das 10jährige Bestehen der Kapelle in Tabarz. Sie wurde am 24.03.1996 geweiht und erhielt den Namen „Maria – Mutter der Kirche“.

Am Freitagabend war eine Informationsveranstaltung im Kirchenkeller. Dr. Scholze erläuterte in einem Vortrag, wie sich die Situation der katholischen Christen in Tabarz vor allem nach dem 2. Weltkrieg entwickelt hatte. Es waren weitgehend Vertriebene aus den Ostgebieten, die in Tabarz eine neue Heimat gefunden hatten. (Siehe hierzu als Anlage sein Vortrag vom 24.03.96 - hier als PDF-Datei) Donald Gärtner, der damals die Bauaufsicht geführt und aktiv beim Umbau mitgewirkt hatte, erzählte dann von den Schwierigkeiten, die beim Umbau zu meistern waren: vom Hausschwamm, von tragenden Balken, die sich nach außen bogen, vom Wasser der Laucha, das in den Keller drang …Schließlich berichtete ein Vertreter der methodistischen Kirche, der das Gebäude früher gehört hatte von der Bauzeit 1928 – ein Jahr vor der Weltwirtschaftskrise. So bekamen die Arbeiter für das Ausheben und Fortschaffen eines m3 Bodens (6 – 8 Schiebkarren) den Lohn von 4 Reichspfennig. Zur Wärmedämmung nutzte man Zeitungspapier, das sich gut lesbar beim Umbau 1996 wiederfand. Eine Fotodokumentation von Uschi Gärtner erstellt gab einen Einblick in die Zeit des Umbaus und der Aktivitäten in den zehn Jahren des Bestehens. Mit vielen Erinnerungen und persönlichen Gesprächen klang der Abend aus.

Am Samstag feierte eine große Gemeinde um 14 Uhr einen feierlichen Dankgottesdienst unter Leitung von Pfr. Joachim Gottschall aus Friedrichroda und Assistenz von Pfr. Bertram Vogt. In seiner Ansprache erwähnte Pfr. Gottschall wie schon am Vorabend dankend das Geschenk der Partnergemeinde aus Goxel zur Einweihung, das Replikat der Riemenschneider-Madonna, sowie den Kerzen-/Blumenständer. Zum Schluss des Gottesdienstes sprach Pfr. Reichstein einige Grußworte und überbrachte die Grüße der evangelischen Gemeinde. Am Nachmittag war Gelegenheit zur Besichtigung der Räumlichkeiten und zum Austausch bei Kaffee und Kuchen. Bonmot: Der Bürgermeister von Tabarz hatte die Einladung sehr gut gelesen und kam erst kurz vor Ende Veranstaltung, als fast alle Gäste bereits gegangen waren.

Pfarrer Bertram Vogt wurde am 5. Dezember 2005 75 Jahre alt und damit auf seinen Wunsch hin von Bischof Wanke in den Ruhestand versetzt. Er möchte aber, so lange seine Kräfte es noch zulassen, weiter in der Klinik-Seelsorge wirken – Betreuung der meist Krebs-Rehapatienten. Unabhängig davon wurde ihm aber vom Bischof zugesichert, dass er und Maria Sander, die als Pastoralreferentin tätig ist, in der Wohnung über der Kapelle wohnen bleiben dürfen. So haben die Katholiken in Tabarz auch weiterhin direkte Ansprechpartner, was Alle sehr freut.

Bericht zur Einweihung 1996 - hier als PDF-Datei

Rolf Schüttelhöfer


 

Zur Fotosammlung des Tabarz-Besuches 2003 mit fast 50 Bildern

Bericht von Rolf Schüttelhöfer: 
Vom 13. bis 15. Juni 03 waren 6 Personen aus Goxel zu einem Treffen mit unserer Partnergemeinde in Tabarz. Wie üblich wurde der Freitagabend in den Gastfamilien zum persönlichen Austausch genutzt.

Am Samstag fuhren wir dann durch den Thüringer Wald in die Rhön. Dort in der Nähe des Ortes Geisa besuchten wir „Point Alpha“, ein ehemaliges US-Camp direkt an der früheren Demarkationslinie. Heute erinnert dort ein Ausstellung westlicher und östlicher Waffensysteme, Uniformen und Fahrzeuge, Dokumentationen über Grenzsicherungsanlagen sowie versuchten und gelungenen Fluchtmaßnahmen und den dazu benutzten Hilfsmitteln an die schlimme Zeit de „Kalten Krieges“. Geisa war der am westlichsten gelegene Ort des Ostblocks und hier

 

erwartete der Westen am ehesten einen östlichen Angriff. Man war damals noch in dem Glauben, dass man einen solchen Angriff mit einem regionalen Atomeinsatz stoppen könne. Dementsprechend waren das Camp ausgestattet und die Soldaten im Dauereinsatz. Von ihrem Aussichtsturm beäugten sie die feindlichen „Kollegen“ der DDR-Grenztruppen auf ihrem nur 50m entfernten Turm rund um die Uhr und wurden von dort genau so beobachtet. Und zwischen ihnen die Grenze: Erdbunker für 2 Soldaten, der Weg für die Fahrzeug-Streifen, Erdwall mit Befestigung aus Betonplatten, der Todesstreifen und anschließend der Zaun. Diese Anlage zu sehen – und das kurz vor dem 50. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR – hat uns alle sehr berührt.

Nach einem gemütlichen Abend in einer großen Runde im Kirchenkeller und dem Gottesdienst am Sonntagmorgen besuchten wir die Tabarzer Schmuckwerkstatt. Dort erfuhren wir viel über die Festtracht einer Tabarzer Frau vor ca. 150 Jahren, über das Besondere des Tabarzer Silberschmucks und schauten dem Künstler bei der Fertigung auf die Finger. Selbstverständlich wurde auch das eine und andere Stück von Goxeler Frauen erworben.

Am Nachmittag bzw. Abend traten wir dann die Heimreise an in dem Bewusstsein, die Freundschaft mal wieder gestärkt zu haben. Der Gegenbesuch der Tabarzer soll vermutlich im nächsten Juni erfolgen.

       

zur Fotosammlung des Besuchs


Vom 6. bis zum 8. September 2002 hatte unsere Gemeinde wieder Gäste aus Tabarz. 

Am Samstagmorgen begann das Partnerschaftstreffen mit einem Brunch im Pfarrzentrum. Auch Pfr Hammans, Kpl Robert Mensink, das Ehepaar Küpers und der stv. Kirchenvorstands-Vorsitzende Alois Lammering mit Frau nahmen daran teil. Die Stimmung war von Anfang an gut und der Gedankenaustausch nahm seinen Gang.
Dieser wurde dann auf eine breitere Basis gestellt, als man nachmittags zusammen mit Mitgliedern der KAB die Wildpferde in Merfeld besuchte. Eine große Gruppe von 30 Erwachsenen und 20 Kindern war zusammen gekommen. Vor der Abendmesse, die Pfr Vogt aus Tabarz mit der Gemeinde feierte, begrüßte Pastoralreferent Küpers unsere Gäste ausdrücklich noch im Namen der Pfarrgemeinde. Abends traf man sich zum Grillen auf der Terasse und im schönen Garten von Hedwig und Willi Kröger.
Am Sonntagmorgen ging es um 10 Uhr nach Zwillbrock. Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte der Kirche und des Ortes wurde die herrliche Barockkirche besichtigt. Anschließend gab es in der Biologischen Station eine Einführung zu deren Arbeit, Entstehung und Nutzung von Moor und Heide sowie den Naturschutzmaßnahmen. Danach gab es eine Führung durch das Naturschutzgebiet. Leider hatten die Möwen und vor allem die Flamingos bereits ihre Brutstätten verlassen, so dass eine ungewohnte Ruhe am See herrschte. Nur einige Kiebitze und Brachvögel waren zu sehen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte "Kloppendiek" und dem Segen von Pfr Vogt für alle traten unsere Gäste die Heimreise an. Fazit: Es war für alle Teilnehmer wieder ein bewegendes Wochenende. Hier einige Fotos, aufgenommen von Rolf Schüttelhöfer:

beim Brunch im Pfarrzentrum

bei den Wildpferden

vor der Kirche in Zwillbrock

vor der Biologischen Station

Hier einige Bilder aus Tabarz, aufgenommen vom "Wassertreter" Rolf Schüttelhöfer:

   


Am ersten September-Wochenende 2001 wurde die Festwoche der Hundert-Jahr-Feier der 
Kirchengemeinde St. Borromäus/Friedrichroda, zu der auch Tabarz gehört, abgeschlossen. Auch eine kleine Delegation der Herz-Jesu-Gemeinde aus Goxel war aus diesem Anlass nach Thüringen gereist. Gleichzeitig wurde das 10-jährige Bestehen der freundschaftlichen Beziehungen zur Tabarzer Gemeinde begangen.


Gäste aus Goxel und Gastgeber aus Tabarz
(von unten links nach oben rechts): Angelika Gehrke, Berni Hölker, Petra Völlmer, Winfried Völlmer, Rolf Schüttelhöfer, Hedwig Kröger, Karl Barenbrügge, Inge und Berthold Völmer, Petra Bertels, Maria Barenbrügge, Maria Sander, Gerhard Gehrke, Maria Sueck, Gabi Fischer, Petra Sueck, Regina Gehrke, Pfr. Vogt, Gerhard Fischer.


Kurz nach der Wende und Öffnung der Mauer 1989 wurden von der Goxeler Herz-Jesu-Gemeinde Kontakte in die Katholische Gemeinde von Tabarz, am Fuße des Inselsberges in Thüringen geknüpft. Seitdem gibt es regelmäßige gegenseitige Besuche.

So waren wieder vom 15. bis 17. September 2000 Gäste aus der Partnergemeinde in Goxel, die u.a. mit vielen Goxelern an der Kreuzerhöhungsprozession teilnahmen.

Auch zur Kreuztracht in Goxel am 3. März waren elf Gäste aus Tabarz angereist.

Wie es zu den Beziehungen zu Tabarz kam, siehe weiter unten.


Wer sich über Tabarz informieren möchte, hier eine Internet-Adressen:


Chronik der Partnerschaft mit der Kirchengemeinde in Tabarz
Geschildert von Rolf Schüttelhöfer

Zur Vorgeschichte

Vom 08. – 12. September 1989 führte das „Kuratorium Unteilbares Deutschland“ eine Fahrt in die DDR als Lehrerfortbildung durch. Ziele waren die Städte Eisenach, Erfurt, Dresden. Leiter der Fahrt war Alois Bosman, damals Geschäftsführer des Kuratoriums. Er hatte auf früheren Fahrten bereits Klaus Simmen in Gotha kennen gelernt. Zu einem verbotenen nächtlichen Treffen von Erfurt aus nahm er mich mit. Am 11. September hörten wir in Dresden um 8.00 Uhr in den Nachrichten, dass Ungarn die Grenzen geöffnet hatte. Einen Tag nach dem Fall der Mauer kam Klaus Simmen nach Goxel und besuchte Familie Bosman. Meine Frau und ich waren auch dazu eingeladen. Auf  unsere Frage, was jetzt getan werden sollte, antwortete Klaus Simmen: „Möglichst viele persönliche Kontakte knüpfen. Ich schlage euch meine Eltern vor.“ Schon zu Weihnachten fuhren meine Frau und ich nach Tabarz, lernten seine Eltern und die Familie seiner Schwester kennen. Ihr Sohn Maximilian war damals in der zweiten Klasse und vermittelte einen Kontakt zu seiner Klassenlehrerin. Daraus entwickelte sich eine Partnerschaft mit meiner damaligen zweiten Klasse in Schapdetten; Besuch in Thüringen und Gegenbesuch erfolgten. Leider brach der Kontakt bis auf eine Ausnahme wegen meiner Versetzung nach Coesfeld ab. Ich versorgte die Partnerklasse mit den ausrangierten Lese- und Sprachbücher, worüber man sich sehr freute. Bei einem Besuch sprach mich dann eine Mutter, Gabi Fischer, darauf an, ob ich nicht auch Arbeitsmaterial für den katholischen Religionsunterricht hätte. Dadurch wurde ich überhaupt erst darauf aufmerksam, dass es in der ansonsten evangelischen  bzw. atheistischen Gegend eine kleine Minderheit von Katholiken mit ganz speziellen Problemen gibt.

Die Anfänge in der Gemeinde

In Gesprächen mit der Familie Fischer in Tabarz und angeregt durch einen Zeitungsartikel in der AZ kam der Gedanke nach einer Partnerschaft zwischen den Kirchengemeinden in Goxel und Tabarz auf. Der Pfarrgemeinderat in Goxel beschäftigte sich bereits auf seiner Sitzung am 29.11.1990 mit dem Gedanken; im Januar 1991 wurde dann der erste briefliche Kontakt zu den Tabarzer Katholiken hergestellt. Diese gingen gerne auf die Anregung ein, man stellte sich gegenseitig vor und schon zu Allerheiligen 1991 wurde der erste Besuch in Tabarz verabredet, der dann aus Termingründen allerdings ausfallen musste. Vom 22. bis 23. März 1992 weilte dann eine Abordnung des Pfarrgemeinderates und anderer Pfarrmitglieder in Tabarz – untergebracht und überaus herzlich versorgt in Familien.

Hier der Bericht im Goxeler Osterpfarrbrief 1992: 

Das Besuchsprogramm machte uns mit der Geschichte und der Situation Tabarz und der Katholiken dort bekannt, die eine Filiale der Kirchengemeinde Friedrichsroda bilden. In diesem Ort befindet sich seit 1933 eine Niederlassung von Schönstattschwestern, bei denen auch der Pfarrer und ein älterer geistlicher Rektor wohnen, die die Tabarzer Katholiken mitversorgen.

Dabei handelt es sich fast ausschließlich um 1945 zwangsweise umgesiedelte Sudetendeutsche. Diese kleine Gruppe von ca. 40 Personen wurde ganzjährig durch die Feriengäste (Luftkurort) erheblich verstärkt.

So erhielten die Katholiken eine Holzbaracke neben dem Kurhaus für die Gottesdienste zur Verfügung gestellt, die zeitweilig noch mit einer Sekte das Haus teilen mussten.

Kurhaus und Baracke sind mittlerweile baufällig und werden im April abgerissen. Übergangsweise werden den Katholiken ein künstlerisch sehr wertvoller Musiksaal in einer hochherrschaftlichen Villa zur Verfügung gestellt, die als Altenheim genutzt wird. Auf Dauer wünscht sich die Gemeinde ein variabel zu nutzendes Gebäude in zentraler Lage, unter den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen Gemeindeleben neu aufbauen zu können.

Von unseren Gastgebern wurden wir zu vielen Problemen, z.T. organisatorischer Art, von Gemeindearbeit (KV und PGR) befragt.

Die Arbeit im Kirchenvorstand und im PGR muß erst erlernt werden. Dazu wünscht man sich in Zukunft von uns Informationen und Beratung. – Andererseits können wir von den Erfahrungen dieser „Basisgemeinde“ und ihrem Beharren in einer weitgehend gottlosen Gesellschaft vieles lernen.

Beim Abschied wurden mehrfach betont, dass unser Besuch für die Beteiligten beider Seiten sehr viel gebracht hat. So wurde der Gegenbesuch für Mitte Mai bereits ins Auge gefasst.

Zu dieser Begegnung ist die ganze Gemeinde Herz-Jesu jetzt schon recht herzlich eingeladen!

Bereits am 14. 4. 1992 richteten die Tabarzer Katholiken in dem Musiksaal des Altenheims ihren Gottesdienstraum ein. Die Ostermesse war dann der erste Gottesdienst in der neuen Kapelle - außen zwar hässlich in der ortsüblichen Verschindelung, von der die verschiedenen Farbschichten abblätterten, innen aber gemütlich durch einen attraktiven Kachelofen und Glasfenster mit Motiven berühmter Musiker und gleichzeitig mit einer gewissen Würde.

Vom 15. bis 17. Mai 1992 waren die Tabarzer Katholiken dann zum ersten Gegenbesuch in Goxel. Ganz beeindruckt waren sie bei einem Rundgang durch das Wohngebiet von den Klinkerbauten und den gepflegten Vorgärten. Der damalige "Bürgermeister von Goxel", Bernhard Hölscher, empfing uns bei unserem Rundgang mit einem Gläschen Klaren. Wir wandelten auf Coesfelds Historischem Umgang, besuchten das Stadtmuseum, im dem damals an die Nazi-Zeit in Coesfeld erinnert wurde, machten einen Ausflug über den Coesfelder Berg und besichtigten das Kloster Gerleve.

Der nächste Besuch führte dann 13 Personen aus Goxel, darunter drei Jugendliche, vom 14. bis 16. Mai 1993 nach Tabarz. Beeindruckend beim Gottesdienst: Die Bewohner des Altenheims lauschten hinter den Türen auf die Gesänge der Gemeinde.

Sein Jahresausflug führte den Goxeler Kirchenchor am 23./24. Oktober 1993 nach Tabarz. Die Sänger und Sängerinnen starteten am sehr frühen Samstagmorgen, frühstückten unterwegs und nahmen in Tabarz Quartier im Hotel Floßmann. Nachmittags besichtigten sie die "Marienglashöhle". 1784 wurde die Grotte beim Abbau von Gips entdeckt, 1967/68 instandgesetzt und ist Schaubergwerk und Denkmal der Produktionsgeschichte. Am Abend war ein gemütliches Beisammensein im Gasthaus Stern mit gesanglichen und anderen Darbietungen, natürlich mit den Tabarzer Freunden. Nach einem guten Frühstück und der musikalischen Mitgestaltung des Gottesdienstes sowie einiger Darbietungen für die Bewohner des Altenheims (Zitat aus dem Fahrt-Bericht: Es war rührend zu sehen, welche Freude wir den alten Menschen bereiteten, vor allem, als der Chor das „Rennsteiglied“ sang.) nahm man auf Schloss Reinhardtsbrunn das Mittagessen ein, besichtigte am Nachmittag die Wartburg und fuhr anschließend mit vielen Eindrücken und leider einem Fuß-Geschädigten nach Coesfeld zurück.

Unterwegs zur Einheit“ hieß das Motto des Katholikentags 1994, und die Bistumszeitung „Kirche und Leben“ befand, dass die Gemeinden Herz-Jesu in Goxel und St. Borromäus in Tabarz schon seit einiger Zeit auf diesem Wege sind. Vom 3. bis 5. Mai des Jahres waren wir unter anderem in Münster unterwegs. Am Samstagmorgen wurde die Innenstadt und vor allem der Friedenssaal besichtigt, und zum Mittag hatten wir eine Domführung durch den Weihbischof Dr. Voß. Manches nette „Döhnken“ floss in seine Erläuterungen und er machte uns auf etliche Kleinigkeiten aufmerksam, die den meisten Münsteranern an unserer Bischofskirche unbekannt sein dürften. Auf der Rückfahrt nach Coesfeld gab es in Schapdetten eine Kaffeetafel und am Abend ein gemütliches Beisammensein im Pfarrheim.

„Kirche und Leben“ zitiert Frau Gabi Fischer, die eigentlich Grundschullehrerin werden wollte: Ich war ja religiös gebunden, für den Staat als Lehrerin also eigentlich ungeeignet ... Da hätte man schon schizophren sein müssen, um dort unterrichten zu können.“

Zum "10-jährigen" der Beziehungen reiste eine kleine Delegation aus Goxel am ersten Septemberwochenende 2001 nach Thürigen. Gleichzeitig wohnte man dem Abschluss der Festwoche der Hundert-Jahr-Feier der Kirchengemeinde St. Borromäus/Friedrichroda, zu der auch Tabarz gehört, bei.

Leider konnte aus Termingründen 2004 kein Treffen der Partnergemeinden stattfinden. Dieses sollte in Coesfeld sein.
Nun ist von der neuen Gemeinde "Anna Katharina" für die Pfingsttage ein Festwochenende geplant. Dazu haben wir unsere Freunde aus Tabarz eingeladen und schon von Einigen Zusagen erhalten. Wir hoffen, dass auch in der neuen großen Gemeinde der Kontakt mit dem kleinen "Häufchen" in Thüringen nicht verloren geht.
Die Tabarzer Gemeinde lebt in ihren Sonntagsgottesdiensten wesentlich mit und von den Patienten der Reha-Kliniken und den wenigen Gästen. Über den Jahreswechsel war ich dort. Pfarrer Vogt kennt die meisten Gottesdienstbesucher persönlich. Vor Beginn der Messe, im Messgewand hinten in der Kapelle stehend, bittet er Jemanden die 1. Lesung vorzutragen. Dann begrüßt er mich und überträgt mir die 2. Lesung. Die Aufgaben des Fürbittgebetes, der Kollekte und des Messe-Dienens (kein Kind oder Jugendlicher! Das macht Gerhard Fischer.) sind in festen Tabarzer Händen. Zum Beginn der Messe spricht Pfr. Vogt die oben erwähnte Situation an und stellt die Lektoren mit Nennung ihrer Heimatorte kurz vor. Ganz verschiedene Dialekte erklingen nachher beim Vorlesen!
Im Übrigen wird Pfr. Vogt in diesem Jahr 75 Jahre alt und hat Bischof Warnke deshalb um Entbindung von seinen Pfarrerpflichten gebeten. Dem wurde zugestimmt, gleichzeitig wurde er aber gebeten, weiterhin für die Klinikseelsorge zu wirken. Es ist mittlerweile schon so, dass sich ostdeutsche Patienten den Ort ihrer Reha-Maßnahme danach aussuchen, ob sie dort auch seelsorglich betreut werden. Fragt Jemand bei uns im Westen auch danach? Jedenfalls bleibt Pfr. Vogt so vor Ort, wohnt weiter über der Kapelle und wird so sicher auch für die Tabarzer Gemeinde Ansprechpartner sein.

 


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