Der Pumuckl, der kann`s nicht lassen,

er klabautert unsichtbar durch Coesfelds Gassen.
Er sitzt mal hier und zappelt mal da
und was er dabei so hört, erzählt er Meister Eder, ist doch klar.
Am liebsten hält er sich im Rathaus auf,
da nehmen viele Dinge einen neun Lauf.

Das allgemeine „du“ ist dort nun eingeführt,
weil seit September eine Frau die Stadt regiert.
Nur einer stellt sich weiter stur,
hält nix von dieser neuen Sprachkultur.
Jetzt will Eliza englisch sprechen,
um eventuell so den letzten Damm zu brechen.

Denn wenn sie fragt: „wie geht es dir?
Bitte stell diese Frage auf englisch mir.“
Dann schlägt die Falle zu ,
denn es heißt für alle : „how do you do.“

Das ist zwar nicht so ganz, was sie sich so stellt vor,
doch „do you do“, klinkt nach du in ihrem Ohr.
Der Pumuckl, der fragt sich ganz gespannt,
kommen die Weiber weiter an Weiberfastnacht angerannt?

Sie müssen doch nicht mehr mit zahlreichen Frauen an die Macht,
das hat Eliza ganz alleine vollbracht.
Werden nun Männer einziehen und lauthals singen?
Wie werden wohl ihre Texte klingen?

„Näwat wor dat dann fröher en superjeile Zick,
Met Träne en de Augen loor ich manchmol zuröck……..“
Und gibt es den Rathausschlüssel für nen Mann , in sonnem Fall?
Vielleicht für den Prinz Karneval?

Der Pumuckl zieht sich grinsend zurück an einen unbekannten Ort
Und meldet sich von da nochmal zu Wort.

Der Kobold hat sich wieder auch den Patt gemacht,
unsichtbar bei den Karnevalsvereinen so manche Nacht verbracht.
Die Die-La-Hei traf sich virtuell,
trotzdem war der Pumuckl zur Stell`.

Er belauschte die Pläne für Karneval 2022 unbemerkt,
knabberte an Brezeln und nippte am Bier, was ihn stärkt.
So bekam er mit, dass der ein oder andere Jecke spinnt:
Das wir von der Die la Hei wohl etwas antiquiert sind.

Gescher ist da viel moderner, das kann jeder sehen,
die haben ne Frau an der Spitze stehen.
Auch die Kleidung der Gäste beim Büttabend und Prinzenball
hat nicht viel zu tun mit Karneval.

Da wurden aber die alten Hasen groß:
„Bei euch ist wohl ne Schraube los,
die Die la Hei steht für Tradition
und die geht vom Vater auf den Sohn.
Wir sind die Elite unter den Narren, das sieht man auch an unseren Jacken“,
da wurd´ es Zeit für Pumuckl, seine Sachen zu packen.

Er trieb sich dann bei der An Ko Blu herum,
da ist so manches gar nicht dumm.
Ein großes Programm stellen sie auf die Beine,
leider gestemmt, von wenigen alleine.

Dafür aber umso länger, mindestens bis Mitternacht,
egal, es wird bis zum Schluss gelacht.
Vielleicht über den Witz des Nachbarn am Tisch,
der fast schon eingeschlafen ist.

Am Ende steigt die Party für alle,
doch viele verschwinden, ab in die Falle.
Damit der Präsi kommt immer gut zurück nach Haus,
rollt man für ihn auf der Rekener Straße bald einen Zebrastreifen aus
direkt vor seinem Heim soll es den geben,
so wird geschützt sein Leib und Leben
beim Überqueren der Straß`
nach dem Genuss von Bier aus nem Fass.

Am verrücktesten sind wohl die Narren von Wittenfeld,
bekannt, fast in der ganzen Welt.
Die lassen ihre Künstler ans Mikrophon,
doch gibt es dafür nur Applaus und keinen finanziellen Lohn.
Willst du den Umzug im Dorf sehen,
siehst du die Jecken mit Sammeldosen gehen.
So schaffen sie es seit 40 Jahren immer wieder,
mal gings auf, dann wieder nieder.
Doch egal ob gerade ein Hoch oder Tief,
es ist das Bier, was immer lief.

Auch die in Lette sind recht munter,
aber da kam Pumuckl nicht unter.
Doch wer weiß, was er so gerade macht,
vielleicht verbringt er aktuell vor Ort die ein oder andere Nacht….

Eines haben alle vier Vereine wohl gemein:
Wenn`s Trömmelche geht, gießen sie sich ordentlich ein.
So lebe hoch der Karneval,
die Jecken machen weiter, in jedem Fall.
Und was der Pumuckl so erlebt,
ist zum Teil nur in seiner Phantasie gewebt.
Machts wie er,
nehmt das Leben nicht so schwer.

Grüßt in dieser Zeit mit einem Karnevalsgruß,
und einem Bützche, einem social media distance Kuss .
Wilau, Alaf, Helau und dreimal Die la Hei
die schwere Zeit geht mit einem Lachen besser vorbei.

Text: Pumuckl  Maria Lammering

Die beiden Bildern sind im Karneval des letzten Jahres entstanden - noch ohne Corona-Auflagen!