Karneval in Goxel 2006 - Hintergrund

Der „Fürst“ im Krieg der Knöpfe

 Reportage von Stephan Wolfert über die Ton- und Lichttechniker am Büttabend

-sw- Coesfeld. Am Aschermittwoch ist alles vorbei – Dieser Spruch gilt nicht für Matthias Fürstenau. Denn der Coesfelder Ton- und Lichttechniker wird die nächsten Tage noch lange damit zu tun haben, die hunderte an Einzelteilen, die gestern in verbundener Form noch für die passende närrische Partystimmung im Festzelt an der Goxeler Kirche gesorgt haben, wieder in sein Lager einzusortieren. Ein 7,5 –Tonnen-LkW und ein weiterer Bulli reichen gerade eben aus, um das komplette Equipment zu transportieren.

Am Freitag mussten Fürstenaus Männer zehn Stunden lang tüfteln, um unter anderem die knapp 60 1000-Watt-Scheinwerfer an und vor der Bühne aufzuhängen und korrekt an das über tausend Meter lange Kabelnetz anzuschließen. Unter der Bühne liegen sechs 2x18-Zoll-Bassteller, die allein schon dafür sorgen, dass der Auftritt der Tanzgruppen das Zelt zum Beben bringt. Um die Stromversorgung zu sichern, steht ein Hauptstromaggregat der Stadtwerke hinter dem Zelt. Die Kabelkanäle fließen allesamt in der Mitte des Zelts am Mischpult zusammen. Hier ist der „Fürst“, wie ihn seine Mitarbeiter getauft haben, Feldherr im Krieg der Knöpfe.

Samstagnachmittag. Matthias Fürstenau steht am Pult und lauscht mit sorgenvoller Stirn den Klängen der Liveband Travados. Bei der Generalprobe geht es für Fürstenau vor allem um die Tonprobe der einzelnen Live-Gruppen. Travados-Sänger Heinz Eul marschiert mit dem Mikro am Mund zu Fürstenau: „Eins, zwo. Eins, zwo. Irgendwas klingt komisch.“ Dieser hat den Fehler bereits entdeckt:  „Die 16 ist zu leise. Mal gucken, was da dran ist.“ Tonkanal 16 ist nicht richtig angeschlossen. Problem erkannt, Problem gebannt. Die Probe kann weitergehen.

Neben dem Tonmischpult steht die Konsole für die Lichtsteuerung. Hier ist der Platz von Johannes Jäger, der für die Beleuchtungschoreographie zuständig ist. Während die Mimen auf der Bühne ihr Programm proben, tanzen Jägers Finger wie die eines Pianisten über die knapp 100 Knöpfe auf dem Pult vor ihm, mit denen die Bühnenlampen jeweils einzeln aktiviert und gedimmt werden können. Ob denn auch mal Sonderwünsche von den Künstlern kommen? „Bei Karnevalsveranstaltungen eigentlich nicht. Die wissen nämlich meistens gar nicht, was alles möglich ist. Hier mache ich das eigentlich alles nach Gefühl“, antwortet Jäger grinsend. 

Samstagnacht. Kurz nach Elf. Das große Finale des Büttabends. Während der Büttmarsch spielt, schwingt Fürstenau die Arme wie ein Dirigent in die Höhe. Der Tonregisseur wirkt gelöst: Alles ist glatt gelaufen.

 

Die Licht- und Tonregisseure im Hintergrund des Goxeler Karnevals: Matthias Fürstenau und Johannes Jäger (vorne) beim Büttabend am Samstag.
Foto: Stephan Wolfert


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